Mary (Light) Meader und Richard Light, Erben des Upjohn Company-Vermögens in den USA, wurden weltweit bekannt mit ihren beispiellosen Luftbildern, die sie 1937 und 1938 während eines 55 000 km langen Fluges in Südamerika und Afrika gemacht haben. Ihnen verdankt man die ersten Aufnahmen der Nasca-Linien in Peru. Ihre 223 afrikanische Bilder wurden im Buch «Focus on Africa» publiziert. Einige davon entstanden in Zambia, insbesondere vom Gebiet um Namwala. Die Bilder sind eine eindruckvolle Ergänzung zum 1920 veröffentlichten Buch «The Ila Speaking People of Northern Rhodesia» von Smith und Dale. Sie machen einem auch bewusst, wie viel sich seither verändert hat, aber auch,wie viel noch erhalten ist.
Seit dem Bau des Itezhi Tezhi-Damms sind diese Niveau-Differenzen nicht mehr so gross. Links vorne befindet sich das Areal worauf 30 Jahre später die Schule gebaut wurde. Einige Details kann man jetzt noch in Namwala wiederfinden wie z.B. den mit Bäumen umzäunten Weg in der Mitte der oberen Bildhälfte. Das Haus des Distriktbeauftragten im Vordergrund wird jetzt noch von ihm als Dienstwohnung benützt. Auch die Landepiste existiert noch.

Aktuelle Luftaufnahme von Namwala (Quelle: Google)
Diese spirituelle Praxis ist 2015 noch immer aktuell in Baambwe, der heutigen Dorfgemeinschaft von Chief Mukobela, zehn Meilen östlich von Namwala. Siehe die drei unterstehende Bilder. Smith und Dale haben die Ila-Siedlungen in einem Schema festgehalten. Sie weisen eine erstaunliche Ähnlichkeit auf mit den Bildern, die 25 Jahren später gemacht wurden.
Die Dörfer sind heutzutage nicht mehr wie oben angeordnet, weil die Schutzfunktion, vor allem gegen Wildtieren, sich nicht mehr aufdrängt. Damals waren vor allem Löwen eine andauernde Bedrohung. Aber die Bilder werfen ein interessantes Licht auf die Geschichte der Baila.
Die Bilder oben sind aus dem Film «Untamed Africa» (1933) von Wynant Davis Hubbard, der ein paar Jahre in der Nähe von Maala lebte. Es zeigt die typische kreisförmige Anordnung der Hütten und die Löwenbedrohung in dieser Gegend. Im oberen Bild rechts sieht man eine Löwin, die man mit Netzen ein zu fangen versucht.

Baambwe, der heutige Wohnort von Chief Mukobela (Quelle: Google)
Meader und Light machten auch Bilder der Kafue-Ebene, die unmittelbar nördlich von Namwala liegt. Sie zeugen von einem üppigen Wildbestand, womit die grosse Zahl von Löwen erklärbar ist.
Originaltext Meader/Light: 4. Dezember 1937. Kafue-Ebene: Eine eng zusammengedrängte Herde Buffalos setzt sich in Bewegung, sobald der Schatten des Flugzeugs sich nähert. Zahllose Reiher fliegen über den Tieren. 3600 Fuss, 7:15h. Originaltext Meader/Light: 4. Dezember 1937. Kafue-Ebene: Zebras. 3400 Fuss, 16:20h. Nach der Festlegung der Grenze des Kafue National Park (KNP) 1955 wurden die Herden in den Park getrieben. Nur im Lochinvar National Park im östlichen Teil der Kafue-Ebene findet man noch Lechwe-Herden. Seitdem führen die Viehbesitzer ihre Kühe auf die Kafue-Ebene zum Grasen, ohne Angst zu haben, dass sie von Wildtieren angegriffen werden. Es ist sehr beeindruckend die Kafue-Überquerung einer Herde bei zu wohnen.Nach der Landung auf der sandigen Piste von Namwala hat Mary Light Maeder noch einige Bilder vom Dorfleben gemacht. Allerdings könnten diese Aufnahmen für Namwala Distrikt, resp. Sambia, auch noch von heute sein.
– Johannes van der Weijden