Namwala-Besuch November 2014

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In Choma stellte mich Lehrer Alex Kaande Boyd, dem jüngeren Bruder von Chief Mungaila aus Maala, vor. Als ich Boyds Gesicht sah, schoss mir das Porträt von Namushia, dem Sohn des damaligen Chiefs Mungaila, aus dem Buch The Ila Speaking People von Edwin Smith und Andrew Dale durch den Kopf. Alle waren verblüfft, als ich eine Kopie dieses Bildes zeigte. Die Ähnlichkeit war jedoch nicht zufällig, denn es handelte sich um Boyds Grossvater. Die Überraschung war noch grösser, als Alex Kaande sagte, Boyds Ila-Name sei Namushia.

namwala-visit-november-2014-01-boyd-namushia Namushia aus The Ila Speaking People (links); Boyd, auch Namushia genannt (rechts).

Zwei Tage später besuchten wir nach unserer Ankunft in Namwala zusammen mit Alex Kaande Chief Mukobela in Baambwe. Am Fernsehen wurde die Ankunft der Leiche von Präsident Michael Sata, der kürzlich in einem Spital in London verstorben war, übertragen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich auf einem Regal, oberhalb des Fernsehers, zwei Schweizer Publikationen: der Shimunenga-Fotoband und „Die Kultur der Baila“.

namwala-visit-november-2014-02-mukobela-mungaila Bücher von Chief Mukobela (links); Auf Besuch bei Chief Mungaila (rechts).

Am nächsten Tag besuchten wir Chief Mungaila in Maala und überreichten ihm eine Kopie des Shimunenga Fotobandes. Am selben Nachmittag begaben wir uns auf die Suche der Überreste der Kasenga Mission, die Edwin Smith in Jahre 1909 gegründet hatte. Abgesehen von ein paar Baumreihen und vereinzelten Stein- und Zementresten, erinnerten nur noch ein ausgetrockneter, gemauerter Brunnen und ein Grabstein an die Mission, die einst aus einem Spital, einer Schule mit Schlafsälen und eine Kirche standen hatte.

namwala-visit-november-2014-03-kasenga-mission-ibamba Baumreihe auf dem Gelände der ehemaligen Kasenga Mission (links); Ibamba Ranch (rechts).

Unsere letzte Spure führte uns zur Ibamba Ranch, unweit von Old Kasenga Mission. Andrew Dale, der Co-Autor des Buches The Ila Speaking People, war der ehemalige Eigentümer. Das Gebiet befindet jetzt, dank den intensiven Bemühungen seines Sohnes Andrew Mapani Dale, im Besitz seiner sambischen Nachkommen. Auch Margaret Carson Hubbard und Wynant D. Hubbard, die Macher des Films Untamed Africa, lebten hier um 1933. Bis auf einfaches Haus und eine Baumreihe war nichts von der Ranch übriggeblieben. Ein kleines Stück weiter, nahe des Kafue, stiess ich auf eine vertraute Umgebung – hier konnten wir 2010 gemeinsam mit der Reisegruppe der Stiftsschule Einsiedeln die Flussüberquerung einer Viehherde miterleben.

namwala-visit-november-2014-04-kafue-flussueberquerung Die Kafue-Landschaft (links); Überquerung des Kafues einer Viehherde (rechts).

– Johannes van der Weijden

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