StiftsschülerInnen in Sambia

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Elf SchülerInnen der 4. und 5. Klasse der Stiftsschule hatten am Anfang der Sommerferien die Möglichkeit, zweieinhalb Wochen lang Sambia zu erkundigen, begleitet von Herr Pascal Basler, Frau Susan Kendall und Herr Hannes van der Weijden.

Flug und Ankunft in Lusaka
9. Juli, Flughafen Zürich: Wir alle elf sind wie abgemacht vor der Gepäckabgabe des Flughafen Zürich versammelt – Zeit, Abschied zu nehmen. Alles läuft wie geschmiert und schon bald sind wir alle in unserem Flugzeug. Der Sitzplatzcomputer des A380 hat alles, was unser Herz begehrt, von Musik über Fernsehserien bis zu allen möglichen Filmen, wovon wir alle reichlich Gebrauch machen. Demensprechend übermüdet kommen wir alle morgens um sechs in Dubai an, aber für Schlaf ist keine Zeit – es geht gleich weiter auf Lusaka, Sambia. Viele von uns wussten bis da nicht einmal, wo Sambia genau liegt, und wir waren alle sehr aufgeregt, die nächsten zweieinhalb Wochen hier verbringen zu können.
Sehr herzlich willkommen geheissen von der Twitty Primary School, werden wir dann mit ihrem Schulbus zu unserer ersten Station gefahren, der Gossner Mission in Lusaka. Schon müssen wir unser erstes Dilemma lösen – was gibt es zu Abend? Bald sitzen wir aber alle sehr zufrieden vor unserem Teller Spaghetti Carbonara, und diskutieren was am nächsten Tag auf dem Programm steht.



Livingstone
Früh müssen wir aufstehen, denn der Weg nach Livingstone im Süden des Landes ist lang, und auf dem Weg machen wir auch noch Halt bei der Ethnologie Professorin Elizabeth Colson, die wie wir später erfuhren, kurz danach verstarb. Unser erster Tag in Livingstone wurde vor allem dazu genutzt, Dollar in Kwacha umzutauschen, die lokale Währung. Danach mussten wir natürlich auch noch die weltberühmten Victoria Falls besuchen. Durch die Pfade gleich neben den Falls bekommt man eine fantastische Aussicht, wird aber auch dementsprechend nass. Auch ziemlich lustig waren die Baboons, die bei den Falls überall zu finden sind. Der Tag wurde durch eine sehr eindrückliche Abend-Bootstour auf dem Sambesi-River abgerundet. Dort sahen wir zum ersten Mal auch Antilopen und Nilpferde!

Choma, Namwala und Ibwembwe
Am 13. Juli machten wir alle uns wieder früh auf den Weg, diesmal nach Namwala, mit einem Halt in Choma. Dort kauften wir das nötigste fürs Frühstück und Seil für den Gepäckträger und gingen ins Museum. Gleich neben dem Museum hatten wir dann auch die Möglichkeit, traditionelles Essen zu kosten. Dieses besteht aus Variationen von „Nshima“, eine Art Getreidebrei aus Maismehl, oft gepaart mit Bohnen und anderem Gemüse, aber auch mit Rindfleisch, oder wie wir es bestellten, „Kapenta“. Diese sind kleine getrocknete und salzige Fische. Dieses isst man mit der rechten Hand, aber nicht ohne sich diese vorher zu waschen!



In Namwala angekommen, bekamen wir von Rektor Robinson Mulamfu als erstes eine Tour der Namwala Secondary School. Bei dieser besichtigten wir auch die neuesten Projekte des Fördervereins der Schule – die neuen WC-Anlagen und den Wasserturm. Am Abend gab es dann die offizielle Begrüssung, inklusive Reden und vorgetragenen Tänzen, „Poetry Slams“ und Gospelgesang von den diversen Gruppen der Schule. Sogar ein traditioneller Tanz wurde vorgetragen!





Aufgeregt gingen wir an diesem Tag schlafen, denn wir wussten, dass wir am nächsten Tag die Möglichkeit bekamen, zusammen mit den SchülerInnen von Namwala in den Unterricht zu gehen! Viele von uns hatten am Vortag schon Kontakte geknüpft und freuten sich jetzt, diese Leute in ihren jeweiligen Klassenzimmern besuchen zu dürfen. Anschliessend besuchten wir den Chief der Region, der traditionellen Behörde der Region um Namwala, um ihm so Respekt zu zollen. Chief Mukobela erzählte uns viel von sich und Namwala, und wir hatten auch die Möglichkeit, ihm Fragen zu stellen.



Wir erlebten noch viele andere Sachen in Namwala, wie zum Beispiel der Markt (wo die Mädchen der Gruppe sich dann auch ihre Haare flechten liessen), eine traditionelle Tonga-Messe, und natürlich das Bananenpflanzen mit den SchülerInnen der Namwala Secondary School, wieder eine ausgezeichnete Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und ein bisschen mehr über das Leben in Sambia zu erfahren. Dementsprechend schwer war es auch, uns nach sechs wundervollen Tagen von Namwala und den SchülerInnen zu verabschieden. Dies ging natürlich nicht ohne eine Abschlussvorführung, wieder mit Tanz, Gedichten und Gesang, und anschliessendem Festessen.



Auch zu erwähnen während unserer Zeit in Namwala ist der kurze Trip am 18. Juli nach Ibwembwe Ranch von Moses Kondowe, der in der 70ern ein Schüler von Hannes an der Namwala Secondary School war. Dort hatten wir die Ehre, dem „Dipping“ zuzuschauen. Dabei wird das Vieh durch eine chemische Mischung getrieben, die dazu da ist, jegliche Zecken vom Fell zu entfernen. In Ibwembwe trafen wir auch noch einen weiteren Chief, Chief Shimbizi, der uns viel Interessantes über die Buffalo-Jagd erzählte.

Kafue National Park
Unsere letzten Tage in Sambia verbrachten wir unterwegs im Kafue National Park, dem grössten Nationalpark in Sambia. Die erste Lodge bei der wir übernachteten, wird vom Bruder von einem Bekannten von Hannes betrieben. Dieser war auch lange sehr involviert in die Poltik von Sambia und dient immer noch als Berater des Präsidenten, weshalb er auch die perfekte Person war, um uns das politische System von Sambia näher zu bringen.
Die Kaingu Lodge, die wir als nächstes besuchten, war etwas luxuriöser, was wir nach dieser Zeit wirklich zu schätzen wussten. Dort war eine „Walking Safari“ für uns organisiert, mit anschliessendem Aperitiv auf einem der zahlreichen Hügel. Unsere letzte Station im Kafue National Park war der Zeltpark der Mayukuyuku Lodge, die natürlich wieder eine Umstellung war nach unserer „Luxuslodge“. Dennoch geniessen wir es alle sehr, das Highlight war wahrscheinlich das Lagerfeuer, das aber auch dazu da war, die wilden Tiere fernzuhalten. Die Lodge befand sich nämlich gleich neben dem Fluss, und es ist nicht selten, dass die Nilpferde und Elefanten in der Nacht durchs Camp laufen! Dort machten wir eine Bootstour, wo wir die Möglichkeit hatten, Nilpferde von ganz nah zu beobachten, und eine „Evening Safari“, wo wir alle auch erstmals in Sambia Löwen sahen!





See you later, Zambia!
Am 25. hiess es wieder zurück in die Hauptstadt Lusaka, und damit war unsere Reise schon fast wieder zu Ende! Am nächsten Tag besuchten wir noch die Twitty Primary School der Familie Maonde in Lusaka. Der vor drei Jahren verstorbene Simon Maonde war der erste sambische Rektor von Namwala. Auch besuchten wir das Anwesen einer Solar-Firma, aber dann gab es nur noch das Abschluss-Nachtessen, wo wir es uns natürlich nicht nehmen liessen, nochmals alle zusammen zu „Werwölflen“.

Zurück am Flughafen Zürich, waren wir alle sehr traurig, dass diese Wochen miteinander in Sambia schon zu Ende waren. Es war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis, Sambia so nah und von allen Seiten kennenzulernen und wir wären gleich ohne zweimal zu überlegen wieder ins Flugzeug nach Lusaka gestiegen. Hier möchten wir natürlich unseren Begleitern, Hannes van der Weijden und allen anderen, die diese Reise so toll gemacht haben, danke sagen. See you later, Zambia!

– Thea Berchtold

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